
Weil es ums Ganze geht
DIE GEGENWÄRTIGE GLOBALE KRISE, die sich nicht nur als Klimakrise, sondern in vielen anderen Facetten präsentiert, ist einzig und allein das Ergebnis unseres Denkens und Handelns. Vor allem ist sie eine Folge der »kannibalischen Weltordnung« (Jean Ziegler). Diese beschert einem kleinen Teil der Menschheit immensen Reichtum (mit allen damit verbundenen negativen Begleiterscheinungen), während pro Jahr eine Million Kinder an Mangelernährung sterben. Da diese Welt(un)ordnung von uns geschaffen wurde, liegt es auch in unserer Macht, sie zu beseitigen. Dazu müssen wir, die planetare Zivilgesellschaft, erst einmal die Kontrolle zurückgewinnen. Wir brauchen Mut, Einsicht in die Ursachen der gegenwärtigen Probleme und vor allem Ideen, wie wir diese Gesellschaft in eine zukunftsfähige Gesellschaft transformieren können, ohne die bisher erreichten Errungenschaften preiszugeben. Das erfordert zuallererst eine Überwindung dieses Wirtschaftssystems, denn der Kapitalismus war und ist gleichbedeutend mit der Zerstörung dieses Planeten.
Da ich davon überzeugt bin, dass eine wirkliche, wahre und dauerhafte sozial-ökologische Transformation (bzw. Revolution) unseres Lebensmodells nur durch den Wandel unseres Bewusstseins gelingen kann, widme ich mich neben umweltethischen Themen vor allem auch naturphilosophischen und spirituellen Fragen. Ontologie, Epistemologie, Ethik, Ökonomie, Ökologie, Politik, Kunst und Soziales – alles hängt miteinander zusammen und muss im Zweifelsfall neu gedacht werden. Vor allem aber müssen wir zurück zu den Quellen unseres Menschseins. Diese Quellen speisen sich aus unserer Verbindung zur Natur, unserer Verbindung zu einem nicht zwangsläufig konfessionell gedachten Gott und unserer Verbindung zu unseren Mitmenschen. Es liegen somit gewaltige Aufgaben vor uns. Von ihrer Lösung hängt die Zukunft unserer Spezies ab, die erst noch beweisen muss, dass sie die selbst verliehene Bezeichnung Homo sapiens zu Recht trägt.
Die Würde der Natur
Bücher
In meinem letzten Buch »Die Würde der Natur« habe ich mich mit den zentralen Ursachen der ökologischen Krise beschäftigt.
Allerdings bin ich nicht bei der Analyse stehengeblieben, sondern habe versucht aufzuzeigen, wie eine zukunftsfähige Gesellschaft aussehen könnte, die nicht mehr auf Kosten der Natur und über die Verhältnisse anderer lebt.
Das reicht von tiefenökologischen Ansätzen über spirituelle Fragen bis hin zur Auseinandersetzung mit den Ideen einer Postwachstumsökonomie.